Das ÖFSE‑Gutachten hebt hervor, dass die erwarteten ökonomischen Vorteile sehr gering sind, während gleichzeitig große Risiken für Umwelt, Arbeitsplätze und faire Handelsbedingungen bestehen. Verpflichtende und sanktionsbewährte Nachhaltigkeitsmechanismen und stärkere gesellschaftliche Beteiligung fehlen.
Die zentralen Erkennntnisse:
- Die neuen Elemente im finalen Abkommen (z. B. Klima- und Umweltbestimmungen, längere Übergangsfristen, Kooperationsprotokoll) ändern die Grundlogik und Auswirkungen des Abkommens kaum.
- Die versprochene Stärkung von Nachhaltigkeit bleibt symbolisch oder könnte sogar bestehende EU-Regulierungen (z. B. die Entwaldungsverordnung) untergraben.
- Das Abkommen könnte kurzfristig negative Effekte auf BIP und Beschäftigung in der EU haben. Für Österreich wird mit einem Nettoverlust von bis zu 1.200 Arbeitsplätzen gerechnet.
- Treibhausgas-Emissionen werden steigen, insbesondere durch Entwaldung.
- Das Kooperationspotenzial ist angesichts politischer Unsicherheiten in den Mercosur-Staaten fragil.
