Utl.: EU-Mercosur würde diese schmutzigen Praktiken noch profitabler machen
Wie eine neue Greenpeace-Recherche zeigt, wird Rindfleisch aus illegalen Farmen im Amazonasgebiet in Brasilien über den Fleischkonzern JBS nach Europa exportiert. Für die indigenen Naruvôtu – in deren Gebiet sich die nachgewiesene illegale Farm befindet – bedeutet dies den Raub ihrer Existenzgrundlagen. Und für die Kleinbäuer*innen in Südamerika und Europa bedeutet das einen wachsenden Druck auf ihre Einkommen und Existenzgrundlagen und einen unfairen und ungleichen Wettbewerb, über den die Klimakrise weiter verschärft wird.
Das EU-Mercosur-Abkommen würde Geschäftsmodelle wie diese noch profitabler machen. Zudem drohen gesetzliche Schutzmechanismen über den sogenannten „Rebalancing Mechanism“ im EU-Mercosur-Abkommen ausgehebelt und verunmöglicht zu werden. Diese Recherche macht eine Debatte über die Zukunft unseres Wirtschaftsmodells unumgänglich. Neben der Landwirtschaft hätte das Abkommen auch in anderen Branchen negative ökonomische Auswirkungen: Laut einer Studie würde es sogar 120.000 Arbeitsplätze in der EU kosten und zugleich kaum ökonomische Vorteile bringen.
Die ÖBV-Via Campesina Austria fordert alle politischen Verantwortlichen im Parlament, in der Regierung, im Rat und im EU-Parlament auf, das Abkommen zu verhindern. Die ÖBV ruft Bauern und Bäuerinnen dazu auf, sich an der Kampagne „Farmers Unite! Stopp EU-Mercosur“ zu beteiligen und damit die Verantwortlichen aufzufordern, das EU-Mercosur-Abkommen zu stoppen.
Hintergrundinfos:
- Greenpeace-Recherche: Zusammenfassung auf Deutsch hier – ausführliche Recherche auf Englisch hier.
- Kampagne: Farmers Unite! Stopp EU-Mercosur! – hier
- Studie der ÖFSE (2025): Assess_EU-Mercosur 2.0: Assessing the final agreement text of the Association Agreement between the EU and Mercosur – hier