Mit dem EU-Mercosur Handelsabkommen soll eine der größten „Frei“-Handelszonen der Welt geschaffen werden. Das Abkommen soll den Warentausch und die wirtschaftliche Kooperation stärken, was Profite von transnational agierenden Konzernen erhöht, aber Umwelt, Klima und soziale Standards stark belasten würde.
Autos gegen Kühe: die EU-Länder und Konzerne wollen mit dem Abkommen mehr fossile Autos und Chemikalien in den Mercosur exportieren – und Rindfleisch, Soja und andere Rohstoffe importieren. Dieser Tausch heizt die Klimakrise an, führt zu Entwaldung und Verlusten von guten Arbeitsplätzen und verzögert die sozial-ökologische Transformation!
Bis Ende 2025 soll es zu Abstimmungen unter den EU-Ländern und 2026 im EU-Parlament kommen.
Hintergrundinfos
Das Problem
Klimakiller: Das Abkommen trägt zu Entwaldung von wichtigen Ökosystemen wie dem Amazonas bei; es betoniert fossile Agrarwirtschaft und fossile Mobilitätssysteme; es führt zu mehr Co2-Ausstoß durch Schiff- und Flugverkehr; es ist eine Gefahr für Biodiversität und priorisiert an keiner Stelle das Pariser Klimaabkommen.
Soziale Ungleichheit: Das Abkommen garantiert keinen Schutz von Menschen- oder Arbeitsrechten; durch beispielsweise mehr Pestizide-Handel verschlechtern sich Arbeitsbedingungen; gewerkschaftliche Organisierung würde weiter unter Druck geraten; indigene Rechte werden nicht ausreichend respektiert und es gibt keine Maßnahmen um soziale Ungleichheit zu verringern.
Globale Ungleichheit: Das Abkommen ermöglicht es der EU vor allem verarbeitete hochwerte Produkte zu exportieren, während der Mercosur vor allem günstigere Rohstoffe exportieren soll. Damit wird die EU als Industrie-Exporteur und der globale Süden als Rohstofflieferant einbetoniert, was die globale Ungleichheit zwischen den beiden verschärfen würde.
Forderungen
Die aktuellen Verhandlungen müssen sofort gestoppt werden!
Ein neues Mandat muss erarbeitet werden, in dem soziale und ökologische Gerechtigkeit und Demokratie als Kernprinzipien transatlantischer Kooperation festgelegt werden.
Updates
Europaweite Mercosur Protesttour
Aufruf Stoppt das EU-Mercosur-Abkommen: Unterstützt die Toxic Trade Tour! Gemeinsam haben wir
PA: EU-Mercosur: Regierungsfraktionen verweigern rechtliche Prüfung
Attac: SPÖ und ÖVP-Bauernbund schaden eigener Glaubwürdigkeit Die Regierungsfraktionen von ÖVP, SPÖ
Neue Studie: Ökonomische Auswirkungen
Das ÖFSE‑Gutachten hebt hervor, dass die erwarteten ökonomischen Vorteile sehr gering sind,
Statements & Positionen
Offener Brief von Umweltorganisationen
»Das Abkommen steht im Widerspruch zu zentralen Zielen des Klima-
und Umweltschutzes.«
Schluss mit giftigen Handelsabkommen zwischen der EU und
lateinamerikanischen Ländern
»Geopolitik lässt sich nicht mit neokolonialen Handelsabkommen lösen«
450 Organisationen fordern Stopp
»Das EU-Mercosur-Abkommen gehört zu einer überholten Handelspolitik des 20. Jahrhunderts, das den Planeten zerstört.«